Resiliente Dörfer und Region. Perspektive für rheinisches Revier
Jana Melber
Fachgebiet Städtebau und Entwerfen

Stadtplaner und Architekten müssen sich zunehmend mit Unsicherheiten und Risiken für die Stadtentwicklung auseinandersetzen: Fortschreitender Ressourcenverbrauch, Klimawandel, Globalisierung der Wirtschaft, demographischer Wandel und soziale Fragmentierung sowie Naturrisiken stellen neue Herausforderungen an die städtebauliche Planung. Wir Erleben gerade durch die Corona-Pandemie einen 1zu1 Realexperiment der viele Fragen aufwirft und unsere Routinen als PlanerInnen und Gesellschaft hinterfragt. Die Auswirkungen dieser oftmals kumulativen Einflüsse und ihre Wechselwirkungen auf das komplexe System Stadt, Dorf und Region sind in der Summe kaum bekannt, passende Strategien noch nicht entwickelt und erprobt.
Am Beispiel von Rheinischen Revier, dem größten Braunkohleabbau Gebiet der Welt, wollen wir uns der Fragen der Resilienz und Transformation für Dorf und Region beschäftigen. Die Arbeit erfolgt in zwei Schritten:
Einen ersten Schritt im Form der Gegenwartsarchäologie, der Untersuchung der Gesichte des Reviers, Erstellung einer Revierkarte und Atlanten der verschwundenen Orte. In zweiten Schritt entwickeln wir Visionen und Strategien für die, zugleich durch Braunkohleabbau und Pandemie, bedrohten Orte. Im Kern stehen die Fragen: Gibt es realistische Perspektive für den Erhalt und Weiterbau? Können wir von der Widerstandsfähigkeit der Orte im rheinischen Revier allgemein etwas lernen? Wie können neue Formen von Wohnen und Arbeiten aussehen und können diese als Anker für den Erhalt und Träger einer neuen Identität dienen? Wie sehen resilinte Gemeinschaften aus und welche Räume und Bauten werden dafür benötigt. Welche Position, welche Haltung können wir als Stadtplaner:innen und Architekt:innen einnehmen?