Resiliente Dörfer und Region. Perspektive für rheinisches Revier

Verheizte Heimat – Inves­ti­ga­tiver Dorfbau
HS Coburg
Prof. Mario Tvrtković
Jana Melber
Fachgebiet Städtebau und Entwerfen

Stadt­planer und Archi­tekten müssen sich zuneh­mend
mit Unsi­cher­heiten und Risiken für die Stadt­ent­wick­lung ausein­an­der­setzen: Fort­schrei­tender Ressour­cen­ver­brauch, Klima­wandel, Globa­li­sie­rung der Wirt­schaft, demo­gra­phi­scher Wandel und soziale Frag­men­tie­rung sowie Natur­ri­siken stellen neue Heraus­for­de­rungen an die städ­te­bau­liche Planung. Wir Erleben gerade durch die Corona-Pandemie einen 1zu1 Real­ex­pe­ri­ment der viele Fragen aufwirft und unsere Routinen als Plane­rInnen und Gesell­schaft hinter­fragt. Die Auswir­kungen dieser oftmals kumu­la­tiven Einflüsse und ihre Wech­sel­wir­kungen auf das komplexe System Stadt, Dorf und Region sind in der Summe kaum bekannt, passende Stra­te­gien noch nicht entwi­ckelt und erprobt.

Am Beispiel von Rhei­ni­schen Revier, dem größten Braun­koh­le­abbau Gebiet der Welt, wollen wir uns der Fragen der Resi­lienz und Trans­for­ma­tion für Dorf und Region beschäf­tigen. Die Arbeit erfolgt in zwei Schritten:
Einen ersten Schritt im Form der Gegenwartsarchäologie, der Unter­su­chung der Gesichte des Reviers, Erstel­lung einer Revier­karte und Atlanten der verschwun­denen Orte. In zweiten Schritt entwi­ckeln wir Visionen und Stra­te­gien für die, zugleich durch Braun­koh­le­abbau und Pandemie, bedrohten Orte. Im Kern stehen die Fragen: Gibt es realis­ti­sche Perspek­tive für den Erhalt und Weiterbau? Können wir von der Wider­stands­fä­hig­keit der Orte im rhei­ni­schen Revier allge­mein etwas lernen? Wie können neue Formen von Wohnen und Arbeiten aussehen und können diese als Anker für den Erhalt und Träger einer neuen Identität dienen? Wie sehen resilinte Gemein­schaften aus und welche Räume und Bauten werden dafür benötigt. Welche Posi­tion, welche Haltung können wir als Stadtplaner:innen und Architekt:innen einnehmen?