Johannes- Göderitz-Wettbewerb
Dr. Grit Bürgow
Fachgebiet Städtebau und Siedlungswesen

Die „größte Landschaftsbaustelle Europas“ – die grenzüberschreitende Region zwischen Köln, Aachen, Maastricht und Lüttich – soll zu einer Modellregion für einen nachhaltigen Strukturwandel in einer polyzentrischen Stadtlandschaft umgebaut werden und im Zuge dessen eine neue Stadt für 50.000 Einwohner gebaut werden. Nicht nur der politische Beschluss zum Ausstieg aus der Braunkohleförderung, sondern auch anhaltende Stadt-Land-Wanderungen und akuter Wohnraummangel stellen das Rheinische Revier vor enorme Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund wird die Neugründung einer Stadt diskutiert.
Im Rheinischen Revier bietet sich durch die Flächenumwidmung des auslaufenden Braunkohletagebaus die Chance, wesentliche Zukunftsfragen wie etwa die Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte, den Umgang mit dem Klimawandel, neue Möglichkeiten durch die fortschreitende Digitalisierung und die Erprobung innovativer baulich-räumlicher Konzepte eine neue Stadt in einer besonderen Lage beispielhaft zu planen. Ein vorbildhafter Umgang mit Flächenverbrauch, Verkehrswende, Stoffwende (also der Abkehr von fossilen zu regenerativen Energieträgern) und zu schließender Ressourcenkreisläufe kann hierbei ganzheitlich konzipiert und erprobt werden.
Im Rahmen des Projektes werden in Kleingruppen Beiträge für den Johannes-Göderitz-Wettbewerb erarbeitet werden. Ziel: Im Rahmen des Johannes-Göderitz-Wettbewerbs sollen Entwicklungsprinzipien und Leitlinien einer Stadtneugründung für ca. 50.000 Einwohner entwickelt und in ein städtebauliches Konzept überführt werden. Maßgeblich für die Qualität der neuen Stadt sind ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Autonomie. Die neue Stadt soll neben einer alleinstellenden Stadtidee mit großem Identifizierungspotenzial möglichst alle Funktionen einer vollwertigen Stadt erfüllen.